🧠 Du liest gerade eine Wörterliste in einfacher Sprache.
Sie erklärt wichtige Wörter zum Clicker-Training in einfacher Sprache. Du findest schnell, was du suchst, indem du unsere Hauptwörter nutzt: Clicker-Training einfache Sprache Wörterliste.

🧭 Warum Hunde etwas tun: Bedürfnisse und Sicherheit
Kurz gesagt: Hunde handeln, weil sie etwas erreichen wollen (Bedürfnis) oder etwas vermeiden möchten (Stress, Unsicherheit).
Bedürfnisse: Futter und Trinken, Nähe und Kontakt, Ruhe und Schlaf, Spiel und Bewegung, Schnüffeln und Erkunden.
Sicherheit: Gib deinem Hund Abstand bei Stress. Er braucht einen Rückzugsort (wie eine Decke). Nutze klare Signale, kleine Schritte, kurze Übungen und mache Pausen.
Fürs Training: Belohne ruhige Aktionen, die dein Hund gerne macht und die zu seinen Bedürfnissen passen. Sorge für Sicherheit (Abstand, Wahlmöglichkeit, ruhige Stimme). Achte auf seine Körpersprache.
🔔 Clicker / Marker – „Genau jetzt war es richtig“
Was das bedeutet: Ein kurzer Ton: Klick! Er sagt: „Das war der richtige Moment. Die Belohnung kommt gleich.“
Mini-Übung: Klicke 10 bis 15 Mal und gib sofort ein Leckerli. Mache eine Pause. Freut sich dein Hund über den Klick? Das ist super.
🪢 Brücke (Brückensignal) – Die Zeit überbrücken
Was das bedeutet: Ein kurzes Wort oder ein Ton (zum Beispiel la-la-la…), das die Zeit überbrückt, bis die Belohnung kommt. Benutze es nur, wenn der Hund kurz warten musst.
Mini-Übung: Stehe 2 bis 3 Meter entfernt. Dein Hund macht etwas richtig Benutze den Clicker→ sage die Brücke (1 bis 2 Sekunden) → belohne sofort.
🍗🎾 Belohnung / Verstärker – Was Verhalten stark macht
Beispiele: Futter, Spiel, Nähe, Schnüffeln. Wechsle die Belohnungen. Das hält die Spannung hoch.
Mini-Übung: Teste 3 Belohnungen (Käse, Zerrspielzeug, Schnüffeln). Was mag dein Hund heute am liebsten? Finde es raus!
🎲 Variable Belohnung – Nicht jedes Mal
Warum das gut ist: Wenn dein Hund ein Verhalten sicher zeigt, belohnst du nur manchmal. Das hält die Spannung und das Verhalten bleibt sicher.
Kleiner Plan: Woche 1: Belohne jedes Mal. Woche 2: Belohne jeden zweiten richtigen Versuch. Woche 3: Belohne überraschend.
🧱➡️🏁 Shaping (Formen) – Kleine Schritte zum Ziel
Was das bedeutet: Du belohnst sehr kleine Schritte, die zum Ziel führen. Dein Hund darf dabei mitdenken und ausprobieren. Falsches Verhalten ignorierst du. Kleine Schritte in die richtige Richtung belohnst du.
Mini-Übung (Matte): Du blickst zur Matte → Hund guckt zur Matte → Hund geht in Richtung Matte → Hund steht mit einer Pfote auf der Matte. Belohne jeden kleinen Schritt bis der Hund mit allen vier Pfoten auf der Matte steht.
🌅 Fading (Ausschleichen) – Hilfen abbauen
Was das bedeutet: Große Hilfen werden kleiner und verschwinden. Am Ende reicht ein Wort.
Mini-Übung: Große Handbewegung (Locken) → kleineres Handzeichen → nur noch das Wort „Sitz“.
🛑🟢 Signalkontrolle – Ein Zeichen, eine Antwort
Was das bedeutet: Ziel ist, dass dein Hund auf ein klares Wort oder Zeichen das Verhalten zeigt. Sage das Wort vor dem Verhalten. Belohne nur das richtige Verhalten. Falsches Verhalten kannst du ignorieren.
🌍 Generalisierung – Üben an vielen Orten
Warum das nötig ist: Damit das Training überall klappt: zu Hause, im Hausflur, draußen, im Park.
Übung: Übungsort: ruhig → belebt. Abstand: nah → weiter weg. Zeit: kurz → länger. Wenn dein Hund Stress hat, gehe einen Schritt zurück.
🎒 Futter-Beutel (Futter-Dummy) – Tragbare Belohnung
Was das ist: Eine kleine Tasche mit Futter. Du kannst sie werfen, tragen und tauschen.
Mini-Übung: Dein Hund bringt den Beutel → Klick! → Du öffnest den Beutel → Dein Hund bekommt 2 bis 3 kleine Happen.
🤝 Beschwichtigungssignale – „Ich will Frieden“
Zeichen: Wegschauen, einen Bogen laufen, Züngeln, langsamer werden. Deine Aufgabe: Gib deinem Hund mehr Abstand, mache die Übung leichter, baue eine Pause ein.
🌀 Übersprungshandlungen – Stress abbauen
Zeichen: Dein Hund kratzt, gähnt oder schüttelt sich plötzlich. STOPP-Plan: Sehen → Atmen → Abstand → Pause.
🔧 Arten der Belohnung – kurz erklärt
Sofort schön (primär): Futter, Spiel, Nähe.
Angelernt (sekundär): Der Klick sagt Gutes an.
Wahl-Belohnung: Dein Hund darf wählen (Ball, Zerrspielzeug, Leckerli).
Premack: „Erst ruhig sein, dann kommt die Action.“
⏱️ Belohnungs-Pläne – wie oft belohnen?
Start: Belohne jedes Mal (das baut das Verhalten schnell auf).
Später: Belohne variabel (das macht das Verhalten sicher).
Tipp: Trainiere kurz (1 bis 3 Minuten). Mache dann eine Pause.
⏰⚡ Timing und Motivation
Timing (Kontiguität): Der Marker und die Belohnung müssen sofort nach dem richtigen Verhalten kommen.
Bedingung (Kontingenz): Belohnung gibt es nur für das gewünschte Verhalten.
Qualität und Menge: Nutze kleine, gute Happen. Oder kurze Spiele.
Motivation: Achte darauf, ob dein Hund hungrig oder satt, müde oder aufgeregt ist.
🧪 Wahltest (Preference Test)
Wähle 3 bis 5 Belohnungen (zum Beispiel Käse, Zerrspielzeug, Schnüffeln). Teste sie nacheinander bei einer leichten Übung. Nimm das, was dein Hund am besten findet, als Haupt-Belohnung. Teste später wieder, denn Vorlieben ändern sich.
⏱️🧩 Schnell und Klar – der „Doppelmotor“
Je schneller die Belohnung kommt, desto klarer lernt dein Hund. Das nennt man auch Kontiguität.
Je klarer die Bedingung ist („Nur beim ruhigen Sitz gibt es die Belohnung“), desto schneller lernt dein Hund. Dazu sagt man auch Kontingenz.
🧯 Fehlerkiste (typische Probleme)
Kostenlose Belohnungen: Dein Hund bekommt ständig Futter oder Spiel, ohne etwas zu tun. Das macht die Belohnung weniger wertvoll.
Clicks ohne Belohnung (im Aufbau): Der Klick verliert seine Bedeutung.
Falscher Moment: Du belohnst das falsche Verhalten (zum Beispiel Hochspringen statt Hinlegen).
Zu lange Trainingseinheiten: Dein Hund wird satt oder frustriert. Die Qualität wird schlechter. Trainiere lieber kurz und oft.
⛓️ Chaining (Verhaltens-Kette) – Schritte verbinden
Was das bedeutet: Mehrere kleine Verhaltens-Schritte werden zu einer Aufgabe verbunden.
Vorwärts: Erster Schritt → zweiter Schritt → dritter Schritt …
Rückwärts: Du übst den letzten Schritt zuerst. Dann den Schritt davor. Der letzte Schritt ist immer ein Erfolg.
Beispiel (leicht): Matte finden → auf die Matte stellen → hinlegen.
Beispiel (Alltag): Stofftier zeigen → nehmen → bringen → abgeben.
Mini-Übung: Baue 2 bis 3 Schritte auf. Belohne jeden Schritt. Am Ende mache alles kurz hintereinander.
➖🚫 Negative Bestrafung – etwas Gutes fällt kurz weg
Was das bedeutet: Du nimmst kurz etwas Angenehmes weg, damit ein Verhalten weniger wird.
Beispiel: Dein Hund springt an dir hoch → Du stoppst das Spiel kurz → Dein Hund steht ruhig → Du belohnst das ruhige Stehen.
Wichtig: Sei ruhig, fair und kurz. Zeige danach das gewünschte Verhalten (zum Beispiel „vier Pfoten am Boden“) und belohne es. Nutze das nicht bei Unsicherheit oder Angst. Sorge erst für Sicherheit.
✅ Positive Bestärkung – etwas Gutes kommt dazu
Was das bedeutet: Nach dem richtigen Verhalten kommt etwas Schönes dazu (Futter, Spiel, Nähe). Das Verhalten macht dein Hund öfter.
Beispiel: Dein Hund setzt sich → Klick! → Leckerli.
Mini-Übung: Belohne heute jeden richtigen „Sitz“. Belohne morgen variabel (mal Futter, mal Spiel).
❌ Was du nicht tun solltest (Therapie-Hund)
Negative Bestärkung: Ein unangenehmes Gefühl oder Druck hört auf, wenn dein Hund gehorcht (zum Beispiel ein Leinenruck lässt nach). Dein Hund lernt, Druck zu vermeiden. Das kann Stress machen und ist für den Hund nicht gut.
Positive Bestrafung: Ein unangenehmes Mittel kommt dazu (zum Beispiel Leinenruck, Schimpfen). Das erhöht oft Angst und Stress und kann zu Gegenwehr führen. Nutze freundliche Methoden und du bekommst einen freundlichen Hund.
⚠️ Typische Fehler – und schnelle Hilfe
Zu spät belohnt: Übe Klick → Futter schneller (auch ohne Hund).
>Zu lange geübt: Mache eine Pause.
>Zu schwer: Mache die Übung einfacher.
Click ohne Belohnung (im Aufbau): Mache diesen Fehler nicht.
Durcheinander bei Signalen: Nutze ein Wort pro Verhalten. Sage das Wort vor der Aktion.
Nur Futter: Mische die Belohnungen: Spiel, Lob, Schnüffeln.
✅ Nächster Schritt
Nächsten Montag geht es weiter: Lies den ersten Teil der Serie: „Clicker aufladen: So bekommt dein Marker Bedeutung.“ Mache zwei kurze Runden: Klick! → sofort Leckerli (10 bis 15 Mal). Mache danach eine Pause.
❓ FAQ: Wie trainiere ich einen Hund? (Einfache Sprache)
Kurz-Antwort: Du baust gewünschtes Verhalten mit positiver Bestärkung auf. Du baust unerwünschtes Verhalten mit negativer Strafe ab – sei dabei ruhig, kurz und fair.
Aufbau eines Verhaltens – positive Bestärkung
Dein Hund zeigt das richtige Verhalten.
Du machst Klick! (Marker) genau in diesem Moment.
Sofort kommt die Belohnung: Futter, kurzes Spiel, Nähe.
Ergebnis: Das Verhalten kommt häufiger.
Mini-Übung: Klicke 10 bis 15 Mal und belohne für „Sitz“. Belohne später variabel (mal Futter, mal Spiel, mal Lob).
Abbau eines Verhaltens – negative Strafe
Dein Hund zeigt ein Verhalten, das du nicht möchtest (zum Beispiel Anspringen).
Etwas Schönes fällt kurz weg (zum Beispiel das Spiel stoppen, wegschauen, 2 bis 3 Sekunden still sein).
Dein Hund soll sofort ein anderes Verhalten zeigen (zum Beispiel „vier Pfoten am Boden“ oder „Sitz“). Belohne das.
Ergebnis: Unerwünschtes Verhalten wird seltener.
Wichtig: Sei kurz, ruhig und fair. Nutze das nicht bei Unsicherheit oder Angst – gib deinem Hund zuerst Sicherheit.

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] Inhalte: Wichtige Wörter zu Clicker, Marker, Brücke, Shaping, Fading, Belohnung. Ziel: Du verstehst die Wörter in einfacher Sprache. Zum Beitrag: Wörterliste (Leichte Sprache) […]
[…] Diesen Beitrag kannst du vorher lesen Teil 1: Wörterliste […]